Resilienz Archive - Christian Runkel

5 Gründe warum Karrieren ins Stocken geraten

5 Gründe warum Karrieren ins Stocken geraten

Es gibt Karrieren, die passieren einfach so. Wie sagt man doch so schön, man muss zur richtigen Zeit am richtigen Platz sein. Aber wer weiß denn schon so genau, wo der richtige Platz ist, und wann die richtige Zeit, um genau an diesem Platz gegenwärtig zu sein. Um es genau zu sagen, wer darauf vertraut, der muss viel Zeit und Geduld mitbringen. Ob der Zeitpunkt tatsächlich eintritt bleibt aber immer ungewiß.

Erfolgreiche Karrieren folgen einer klaren Strategie

Genauso wie erfolgreiche Unternehmen, benötigen auch erfolgreiche Karrieren eine strategische Grundlage. Und diese sollte im besten Fall auch schon mehrfach erprobt und bewiesen worden sein. Ein wesentlicher Aspekt für erfolgreiche berufliche Laufbahnen ist die immer wiederkehrende Überprüfung der Karrierestrategie.

In meiner Mentoring Praxis habe ich zahlreiche Personen auf ihrem Weg zum TOP-Management, bis hin zu Vorstandspositionen begleiten dürfen. Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist immer eine glasklare Planung der Ziele, mittel- und langfristig. Noch entscheidender ist jedoch folgender Aspekt; sich zu etablieren und Wertschätzung zu erfahren. Und genau an dieser Kombination scheitern Spitzenmanger immer wieder. Bis vor einigen Jahren galt noch der lapidare Spruch „einmal Vorstand – immer Vorstand“. Diese Zeiten sind vorbei, wie zahlreiche Beispiele in den letzten Jahren verdeutlichen. Auch dieser Fakt unterstreicht, wie wichtig ein strategisches Karrieremanagement auch für TOP-Führungskräfte tatsächlich ist.

In den letzten 20 Jahren habe ich viele „Karrieren“ gesehen, die ins Stocken geraten sind oder drohten endgültig zu scheitern. Dabei kann man die Fehler, die vielfach in ähnlicher Form auftreten in 5 Cluster oder Überschriften zusammenfassen.

#1 Kein authentisches Selbstbewußtsein

Mehr Verantwortung in einer neuen Position, der exorbitante Karrieresprung, Gehaltssteigerungen um mehr als 20 Prozent laufen einem nicht einfach so über den Weg. Auch Headhunter haben diese Karriere-Pralinen nur ganz selten in ihrem Handwerkskoffer. Die großen Karrieresprünge müssen nicht nur im Rahmen eines mittel- und langfristigen Karrieremanagements in eine passende Zielplanung gegossen werden, sondern es braucht einen Kandidaten, der sagt „Hier bin ich“. Doch das allein reicht nicht aus. Auch das verfeinern von Kompetenzen, Stärken, Erfahrungen und Erfolgen in Lebensläufen bleiben nur Makulatur, wenn die Inhalte nicht mit einem authentischen Selbstbewußtsein kommuniziert werden. Sobald es bei der Besetzung einer vakanten Position zur Entscheidung kommt, entscheiden die emotionalen Faktoren der ausgewählten Person. Das gilt sowhl bei internen Besetzungen, als auch bei stellenbesetzungen von außen. Wie verkaufen Sie Ihre Business Story, ihre Ziele und Wertevorstellungen, um Stillstand oder Unzufriedenheit zu vermeiden?

#2 Immer im bekannten See schwimmen

Sie wissen, was Sie können und in welchen Bereichen, Branchen, Produktportfolios Sie bestens aufgestellt sind. Wunderbar, dann schwimmen Sie weiterhin im vertrauten See. Aber in ihrem Inneren wächst der Wunsch doch einmal andere Fische, andere Gewässer kennenzulernen. Sie sind aber unsicher, was Sie dort erwartet. Eigentlich läuft ja auch alles gut. Das Wasser ist klar, Futter ist auch genug vorhanden. Aber der Kampf unter den Fischen um die besten Gebiete im See haben in letzter Zeit deutlich zugenommen. Was passiert, wenn sich dieses Refugium und Biotop weiter verändert oder sogar durch externe Entscheidungen einmal ganz verschwindet? Setzen Sie sich beim Karrieremanagement mit Veränderungsprozessen auseinander, entwickeln Sie Alternativszenarien für Gebiete außerhalb Ihrer beruflichen Komfortzone. Informieren Sie sich über alternative berufliche Wege, neuen Branchen, Funktionsbereiche. Denken Sie nicht an Überforderungen, sondern Herausforderungen, die zu Ihnen, zu Ihrer Persönlichkeit passen. Entwickeln Sie ein strategisches Netzwerk und tauschen Sie sich aktiv aus. Ein erfahrener Mentor kann Sie beraten, begleiten und neue Perspektiven aufzeigen; ein Personalberater eventuell Branchenkenntnisse vermitteln.

#3 Sichtbarkeit und Expertenstatus werden unterschätzt

In einer Festanstellung sind gute Beziehungen oder sogar freundschaftliche Verbindungen zu Kollegen das Fundament für ein ein gutes Miteinander. Wer jedoch Karriereziele beim aktuellen Arbeitgeber verfolgt oder sogar eine konkrete Position für die Zukunft bereits im Kopf hat, für den ist die Sichtbarkeit und Beziehung zu Entscheidungsträgern einzig und allein für den nächsten Karriereschritt relevant. Denn nur in den wenigsten Fällen werden diejenigen ge- und befördert, die in ihrem aktuellen Job Spitzenleistungen bringen, sondern es sind eher diejenigen, die am sichtbarsten sind und denen man aufgrund ihrer wahrgenommenen Persönlichkeit zutraut eine vakante Position am besten auszufüllen. Expertenstatus muss von Entscheidungsträgern wahrnehmbar sein, sonst nützt er Ihnen wenig. Wahrnehmbar wird Expertenstatus durch interne Sichtbarkeit, Netzwerke, verkaufbare Erfolge und letzendlich durch somit geschaffenes Vertrauen.

#4 Fehlende Resilienz führt zu persönlichen Rückschlägen

Haben Sie schon einmal berufliche Krisen durchlaufen? Waren Sie sogar schon einmal vom Arbeitsplatzverlust betroffen, eventuell in einer wirtschaftlichen Krisensituation, wie wir sie aktuell haben? Sie haben sich darüber geärgert, dass Sie betroffen waren und manch anderer, der wesentlich schlechter performt hat, noch heute auf seinem Stuhl sitzt, oder sogar von einer Neustrukturierung in Form einer Beförderung profitiert hat?

Super, herzlichen Glückwunsch. Dann hatten Sie die beste Gelegenheit aus Rückschlägen zu lernen und Ihre Widerstandsfäigkeit, also Resilienz zu stärken. Manchmal lassen sich Misserfolge nicht vermeiden. Misserfolge sind aber auch die Chance neue Energie freizusetzen. Nach einem Rückschlag ist eine schonungslose Analyse natürlich die Voraussetzung, um für die Zukunft dazulernen zu können. Haben Sie schon einmal Ihre Resilienzfaktoren, beziehungsweise deren Ausprägung für Ihre Persönlichkeitsentwicklung analysiert und daraus einen Entwicklungsplan für zukünftige Herausforderungen und Krisen erstellt? Das kann ich Ihnen dringend empfehlen. Denn Sie werden mit einer gestärkten Resilienz wesentlich gelassener berufliche Herausforderungen und Krisen bewältigen, Ihr Stresslevel wird deutlich gestärkt.

#5 Eigene Identität und eine ausgewogene Zufriedenheit sind nicht (mehr) gegeben

In meinen Mentoringprogrammen stelle ich immer wieder fest, wie wenig sich Fach- und Führungskräfte mit der eigenen Identität beschäftigt haben. Dabei bildet die eigene Identität, die eigene Persönlichkeit das Fundament des beruflichen Erfolgs. Aber nicht nur des beruflichen Erfolgs, sondern auch des privaten „Glücks“. Zufriedenheit im Job und Privatleben lassen sich nicht auseinanderdividieren. Damit meine ich nicht Work-Life-Balance als Standardbegriff. Meine Praxis zeigt mir bewiesen, dass eine ausgewogene Zufriedenheit im Berufs- und Privatleben immer individuell bewertet werden muss. Denn der Grad der Zufriedenheit und die Balance ist von Person zu Person, von Lebenssituation zu Lebenssituation durchaus unterschiedlich. Erfolgreiche Karrieren beinhalten in ihrer strategischen Planung auch immer die Auseinandersetzung mit der eigenen Person, der Entwicklung der Persönlichkeit unter Einbeziehung der persönlichen Lebenssituation und privaten Wünsche und Ziele. Wer dies nicht berücksichtigt arbeitet garantiert immer nur für den Erfolg der Anderen.

Fazit für Ihren weiteren Karriereweg

Um ein klares Karrieziel zu verfolgen müssen die mittel- und langfristigen Zielen erst einmal klar abgesteckt werden. Zudem muss sichergestellt werden, dass diese Ziele auch mit ihren Lebenszielen in Einklang stehen, sonst werden Unzufriedenheit, Druck, Stress und mangelnde Anerkennung die ständigen Wegbegleiter sein. Das klingt logisch, ist Ihnen klar, ist nicht neu für Sie? Aber wie sieht es mit der tatsächlichen Realität aus, wie klappt es mit der täglichen Umsetzung? Seien Sie ehrlich, da erkennen Sie sicherlich noch reichlich Potential.

Entwickeln Sie Ihr eigenes, auf Ihre Identität und Lebensziele zugeschnittenes Karrieremanagement. Die Entwicklung einer Personemarke, Ihrer Personal Brand, ist aus meiner Erfahrung das sicherste Fundament eines professionellen Karriemanagements. In meinem aktuellen WebinarErfolgreich Karriere machen mit der eigenen Personal Brand“ erfahren sie mehr über Ihren Weg zum aktiven Karrieremanagement. Hier erfahren Sie mehr zum Webinar und können sich direkt zur Teilnahme anmelden.

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Christian Runkel

Personal Branding | Angst und negative Gefühle als Inkubator für den zukünftigen Erfolg

Personal Branding | Angst und negative Gefühle als Inkubator für den zukünftigen Erfolg

Was haben negative Gefühle mit Erfolg zu tun haben, mögen Sie sich sicherlich spontan fragen. Diese Erkenntnis ist nicht neu, gewinnt aber in der aktuellen Corona Phase zunhemend an Bedeutung. JA! Ich habe mich dazu entschlossen, ab dieser Woche – der Woche 7 der Pandemie – auf das Wort KRISE zu verzichten. Es ist schon erstaunlich wie schnell ein Wort mit negativer Prägung zum ganz alltäglichen Umgangswort wird und sich im Kopf festsetzt.

Die Folgen der Corona Pandemie, Angst vor Infektion, Angst vor Vereinsamung, vor Kurzarbeit, Angst seinen Arbeitsplatz zu verlieren, hinterlassen bei jedem in ganz unterschiedlicher Ausprägung ihre Spuren. Beginnend mit der Unsicherheit beschleicht uns schnell das ungute oder negative Bauchgefühl, das sich langsam im Kopf verankert und bis zur Handlungsunfähigkeit, Gereiztheit oder agressiven Reaktionen führt.

In Krisenzeiten, oder auch bei neuen, als überdomensioniert erscheinenden Herausforderungen im Beruf, geraten wir schnell in den Überlebensmodus, der in uns aus der Evolution verankert ist. Dieser Modus löst nicht selten körperliche Reaktionen in uns aus. Früher haben uns diese Reaktionen überleben lassen. Doch es gibt auch eine gute Nachricht. Mit dem Umschalten in den Kreativmodus, lässt sich die Krise nicht nur überwinden, sondern kann uns langfristig stärker und erfolgreicher machen.

Vom Überlebensmodus und Kreativmodus: 2 Beispiele aus meiner Praxis

Aus meinen Gesprächen mit Mentees in den letzten Wochen möchte ich an zwei Beispielen die Unterschiede der beiden Modi verdeutlichen, aber aber Ihnen auch einige Tipps mit auf den Weg geben.


Beispiel 1,

nennen wir ihn Wolfgang. Wolfgang hat eine bisher brilliante Laufbahn hinter sich. Als Ingenieur mit Masterstudium hat er schnell nach seinem Studienabschluss immer mehr Verantwortung im Bereich technische Produktentwicklung übernommen. Die klassische Laufbahn vom Junior, über die Projektleitung bis zur ersten Führungsaufgabe mit einem festen Team. Auch privat lief es gut. Das erste Kind kündigte sich an, die Wohnung war für den zukünftigen Bedarf zu klein. Man enstchied sich ein Haus außerhalb des Ballungszentrum zu kaufen. Dann lockte der Karrieresprung, ein Wechsel zu einem renommierten, mittelständischen Maschinenbauunternehmen würde neben der neuen Herausforderung auch weitere finanzielle Entlastung bringen. Wolfgang entschied sich, das Angebot zu Beginn des Jahres anzunehmen. Heute, 4 Monate später, ist die Begeisterung der puren Existenzangst gewichen. Erst Home-Office mit den alltäglichen familiären Herausforderungen, dann Kurzarbeit und anschließend noch das Gespräch mit dem Vorgesetzten. Dieser machte deutlich, dass das Unternehmen aufgrund der finanziellen Schwierigkeiten neben der Kurzarbeit plane, verschiedenene Bereiche neu zu strukturieren. Sein Bereich gehört dazu. Inwieweit er seine Erfahrung und Kompetenz weiterhin einbringen kann, stehe noch nicht fest. Wolfgang fühlt sich, nach einer Berufsphase ohne nennenswerte Hindernisse, wie im freien Fall. Wolfgang befindet sich im Überlebensmodus. Gemeinsam sprechen wir über den Weg in den Kreativmodus.

Beispiel 2,

nennen wir ihn Frank. Frank hat über 20 Jahre Erfahrung im Bereich Sales und Business Development in verschiedenen Branchen gesammelt. Er ist heute Vice President Sales für die Region DACH. Auch sein Unternehmen hat es hart getroffen. Ein Umsatzeinbruch von 80 Prozent, sowie die Schließung der Produktion aufgrund von Lücken in der Supply Chain, haben zu großer Verunsicherung bei seinem Team geführt. Doch Frank bleibt gelassen, er sieht seine Aufgabe jetzt darin, seinem Team den Rücken zu stärken. Wieso bleibt Frank so entspannt? Frank hat in der letzten Wirtschaftskrise 2009 durch Insolvenz seines Arbeitgebers seinen Arbeitsplatz verloren, mit allen Folgen wirtschaftlicher und privater Natur. Aus Existenzangst nahm er ein Job-Angebot an, was eigentlich gar nicht zu ihm passte. Die Konsequenz, nach zwei Jahren war wieder Schluss, der Lebenslauf schien in Gefahr. Frank kämpfte sich auch aus dieser Krise heraus. Er hat gelernt den für ihn geeigneten Weg vom Überlebens- in den Kreativmodus zu finden. Davon profitieren jetzt sogar seine Mitarbeiter.

Diese Beispiele, insbesondere das Beispiel von Frank machen deutlich, dass Krisensituationen durchaus wie ein Inkubator für zukünftigen Erfolg wirken können. Wer Krisen durchlaufen hat, seine Resilienzfaktoren kennt und bereit ist diese zu trainieren, der ist zukünftigen Herausforderungen besonders gut gewachsen.

Auch nach Corona wird die Zeit der Unsicherheit und Herausforderungen nicht einfach vorbei sein. Unsicherheit, zunhemende Komplexität, Volatilität und Mehrdeutigkeiten werden unsere Wirtschaftswelt nach Corona weiter beschleunigen. Vor diesem Hintergrund ist die Resilienzanalyse und ein entsprechendes Umsetzungstraining ein bewährter Bestandteil meines 7-stufigen Career Brand Mentoring Programms. Denn Resilienz ist ein Basisfaktor für erfolgreiches Personal Branding.

5 Tipps für den Übergang in den Kreativmodus

  • Sorgen Sie für regelmäßige Entspannung. Schalten Sie ab, schmeißen Sie die negativen Gedanken über Bord. Sport und Meditation können ein geeigneter Weg sein.
  • Machen Sie den berühmten Schritt zurück und analysieren Sie die aktuelle Situation.
  • Fragen Sie sich konkret, welche Ereignisse, Worte, Nachrichten, welche Emotionen in Ihnen auslösen.
  • Reflektieren Sie, wie Sie frühere Krisen erlebt haben und was Sie Positives mitgenommen haben.
  • Gehen Sie eine motivierende Zukunftsplanung an.

Das haben Sie alles in den letzten Wochen oder auch Monaten schon gehört? Wunderbar, dann fehlt ja nur noch die Umsetzung. Doch wenn wir mal ehrlich zu uns selber sind, dann ist das einfacher gesagt als getan. Der Grund dafür ist relativ einfach, es gibt keine Blaupause der Maßnahmen. Diese müssen individuell entwickelt und trainiert werden. So wie im Sport auch, empfiehlt sich hierfür ein guter Trainer, der die Umsetzungsbegleitung professionell vornimmt.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg auf dem Weg in Ihren ganz persönlichen Kreativmodus.

Ihr Christian Runkel