#BeBranded Employer Branding Podcast Episode 009 - Christian Runkel

REAL TALK – nachgefragt bei Dr. Frank Edelkraut | Agiles Personalmanagement Teil 2

Teil 2 des REAL TALK Interviews mit Dr. Frank Edelkraut im Rahmen des Podcast #BeBranded ist als Episode 009 ab sofort online. In der Fortsetzung des Gesprächs geht es um den Einfluss der immer agiler werdenden Arbeitswelt auf klassische HR-Themen wie Personalentwicklung, Recruiting und Employer Branding. Wie sieht es mit den klassischen Zielvereinbarungen, variablen Bezahlungssystemen oder Arbeitszeitmodellen aus? Alle Aspekte werden in dieser Episode intensiv analysiert und erläutert. Jetzt gleich anhören, es lohnt sich.

Die wichtigsten Ergebnisse und Botschaften nachfolgend in einer kurzen Zusammenfassung:

Welche Erkenntnisse haben Unternehmen aus dem Agilen Arbeiten gewonnen?

Am Beispiel eines mittelständischen Maschinenbauunternehmens mit einem großen IT-Bereich der für sich agiles Arbeiten entdeckt gab es gravierende Ergebnisse. So wurde das bestehende System der Mitarbeitergespräche abgeschafft, Abmahnungen fallen weg, alle Probleme werden in den agilen Teams geregelt. Klassische Stellenbeschreibungen und Kompetenzprofile wurden in andere Systeme überführt und die Entwicklung sowie der Einsatz der Mitarbeiter im Kern individualisiert. Hier war das HR-Management gefordert neue Systeme zu entwickeln. Dabei stehen die Personal- und Organisationsentwicklung, das Leistungsmanagement, inklusive alternativer Karrieremodelle im Mittelpunkt. Zudem erhält die Unterstützung der Führungskräfte, deren Aufgaben sich ja ebenfalls deutlich verändern, eine neue Dimension.

Wie relevant sind die Veränderungen durch Agiles Arbeiten für Recruiting und Employer Branding?

Die Relevanz von Recruiting und insbesondere strategischem Employer Branding bleibt unverändert hoch. Jedoch sind die Auswirkungen agiler Arbeitsmetoden deutlich geringer als bei anderen Kernfeldern des HR-Managements. Außerdem sind dies zwei Felder, in denen sich HR stärker als in den anderen Bereichen an den „Zeitgeist“ anpassen musste, dies also gewöhnt ist.

Hinsichtlich der Grundlagen des Recruitings gibt es allerdings Veränderungen. In einem komplexen Umfeld mit schnellen und oft unvorhersehbaren Veränderungen macht die Logik einer Stellenbeschreibung einfach keinen Sinn mehr.

Es geht in immer mehr Berufen und Unternehmen darum, die Grundlagen für schnelle Anpassung an Veränderungen zu zeigen. Daher werden Kompetenzen wie Lernen, Vernetzung und „über den Tellerrand schauen“ viel wichtiger. Welche Kompetenzen konkret benötigt werden, wird am ehesten in den Teams identifiziert.

Die agile Arbeitswelt wird ganz besonders durch seine Teamstrukturen und der sich ergänzenden Kompetenzen seiner Teammitglieder geprägt ist. Dies bedeutet, dass es ein ganz neues Führungsverständnis braucht, gekoppelt mit einer entsprechenden Unternehmenskultur. Somit ist Employer Branding als wichtiger Bestandteil für die Positionierung und Kommunikation der Arbeitgebermarke bei agilen Unternehmen, gerade im Hinblick auf die Ansprache sich verändernder Zielgruppen.   

Führt Agiles Arbeiten zu Änderungen bei den Vergütungsmodellen?

Hier handelt es sich um eine Art Schaufenster des Bereiches Leistungsmanagement, ein wichtiges Aufgabengebiet Agilen Personalmanagements. Wir müssen Vergütung in Zukunft ehr viel Agiler denken, das heißt auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt, variabel in Relation zu den Veränderungen in Aufgaben und vielfältiger. Dagegen stehen natürlich Systeme aus der Digitalen Steinzeit wie Tarifverträge, Lohnentwicklungen, die nur nach oben zeigen und Bonussysteme. Das kommt auf den Prüfstand, wobei eine von der Mehrheit der Mitarbeiter als gerecht empfundene Entlohnung eine wichtige Grundlage bietet. Auch bei agilen Arbeiten gilt, wenn die Entlohnung nicht stimmt, wird auch keine Leistung kommen. Unter dem Strich werden die Gehaltsanteile am Gesamtbudget also eher steigen. Wie bereits im ersten Teil dargestellt geht es bei Agilität um Wissensarbeit, deren Wert größer ist und entsprechend höher entlohnt wird.

Die abschließenden Ratschläge für das HR-Management

Im Kern geht es um die Frage, wie wird HR als Organisation selbst agil, was sind die ersten Schritte? Absolut dringend und unverzichtbar sind erste Erfahrungen mit Agilem Arbeiten. Wer nicht selbst erlebt hat, was Agilität konkret bedeutet und ausmacht, wird dem Thema einfach nicht gerecht. Das gilt für die große Mehrheit der Personaler aber auch für die Führungskräfte und allen anderen Stabsstellen.

Also jetzt gleich die komplette Episode anhören. Ich wünsche viel Spaß beim Zuhören und wie immer zahlreiche Inspirationen und Ideen für den Arbeitsalltag.

#BeBranded, denn deine Marke macht den Unterschied.

Ihr Christian Runkel

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