#BeBranded Employer Branding Podcast Episode 008 - Christian Runkel

REAL TALK – nachgefragt bei Dr. Frank Edelkraut | Agiles Personalmanagement Teil 1

Die Digitalisierung treibt die Unternehmen vor sich her, zumindest hat man manchmal den Eindruck. Dabei nehmen die Begriffe wie Business Agilität und des Agiles Arbeiten zunehmend Raum ein. Sie sind Bestandteil einer jeden Konferenz und Messe, die ich in diesem Jahr besucht habe. Wie immer bei aktuellen Trendthemen geraten dabei verschiedene Begrifflichkeiten schnell durcheinander. Ursache- und Wirkungszusammenhänge werden hin und wieder verwechselt.

Doch sind die diskutierten Methoden und Instrumente wirklich neu? Welche Auswirkungen hat Agiles Arbeiten auf das Personalmanagement? Gibt es bereits Erfahrungen mit Agilem Personalmanagement und was ändert sich an der klassischen HR-Arbeit?

Diese Fragen kläre ich im REAL TALK Interview mit Dr. Frank Edelkraut, einem ausgewiesenen Experten zum Thema. Weil Agiles Personalmanagement so viele Facetten hat, erscheint dieses Interview in zwei Teilen, beziehungsweise zwei Episoden.

Die wichtigsten Ergebnisse und Botschaften aus dem ersten Teil meines Gesprächs mit Dr. Frank Edelkraut nachfolgend kurz zusammengefasst.

Was bedeutet Business Agilität?

Unter Business Agilität versteht man die Fähigkeit einer Organisation, sich pro- und/oder reaktiv an verändernde Bedingungen bzw. Anforderungen anzupassen, eine hierzu passende Arbeitsorganisation zu entwickeln, permanent zu lernen und sich schneller weiterzuentwickeln, als es das Umfeld bzw. Mitbewerber tun, um permanent Kundennutzen zu generieren, so definieren es Dr. Frank Edelkraut und Heiko Mosig in ihrem Buch Agiles Personalmanagement.

Mit einer agilen Arbeitsorganisation kann die schon vor vielen Jahren stark propagierte Lernende Organisation Realität werden. In der Vergangenheit hat die Praxis gezeigt, dass sie schwer zu realisieren ist. Agile Arbeitsorganisationen, die Lernen als expliziten und zentralen Bestandteil verinnerlicht haben, hilft nun, dass wir uns dem Ideal der lernenden Organisation weiter nähern können.

Ist agiles Management etwas Neues, oder ein aufgewärmter Trend im Zeichen der Digitalisierung?

Viele Methoden und Instrumente, die im agilen Management, beziehungsweise beim Agilen Arbeiten verwendet werden sind nicht neu, sie wurden zum Beispiel im professionellen Projektmanagement oder in Entwicklungsprozessen bereits angewendet. Konkret heißt dies, alles, was in Agil wichtig ist, war schon einmal da. Es gibt trotzdem Unterschiede, weil Elemente anders priorisiert oder kombiniert werden, wie zum Beispiel die Engpasstheorie. Die gute Nachricht für alle Unternehmen, die sich an Agil nicht herantrauen: Agil funktioniert einfach gut, sofern es durchdacht und konsequent angewendet wird.

Was zeichnet Agiles Arbeiten aus?

Komplexität, Geschwindigkeit, Transformation und Lernen sind die vier wesentlichen Elemente, unter denen man die Fähigkeit von Organisationen mit Business Agilität zusammenfassen kann. Business Agilität kann jedoch nicht verordnet werden, sondern ist das Ergebnis Agilen Arbeitens in fachübergreifenden Teams mit entsprechender Methodenkompetenz. Agiles Arbeiten, oder auch die Vorgehensweise in komplexen Systemen zeichnet sich durch folgende Schritte aus: Ausprobieren – Wahrnehmen – Reagieren.

Dies funktioniert besonders erfolgreich bei wissensbasierter Arbeit, wie zum Beispiel in Entwicklungsteams. IT-Entwickler Teams waren die Vorreiter im Agilen Arbeiten und haben damit enorme Produktivitätssprünge erzielt. Sie sind definitiv Treiber von Agilität. Wenn dann der Rest der Organisation nicht nachzieht, dann wird Business Agilität nur schwer zu erreichen sein.

Die Rolle von Human Resources Bereichen in agilen Zeiten

HR sollte die Chance nutzen die Zeiten der Digitalisierung für sich zu nutzen und einen neuen Stellenwert im Unternehmen anstreben. Dazu muss HR die bequeme Situation des Unterstützers und Dienstleisters aufgeben und sich zum Treiber von neuen Themen und permanenter Veränderung machen, ansonsten machen die Agilen Teams einfach selbst ihr Ding. Dann wird HR auf strategischer Ebene wirklich überflüssig. Agiles Arbeiten erfordert eine Reihe von Veränderungen bei der Organisation, der Kultur und in der gesamten Art, wie wir Lernen denken und organisieren. Alles Kernthemen von HR. So müssen sich HR-Verantwortliche die Frage stellen, ob ihre HR-Organisation mit Personen besetzt ist, die sich diesen Herausforderungen stellen wollen und können. Es gibt einige sehr positive Beispiele von Unternehmen in denen HR die Herausforderung angenommen hat.

Welche Unternehmen nun die Vorreiter beim Agilen Arbeiten sind, das kann man ebenso im ersten Teil des Interviews erfahren, wie die konkreten Hintergründe, die Agiles Personalmanagement so wertvoll machen können.

Also jetzt gleich die komplette Episode anhören. Ich wünsche viel Spaß beim Zuhören und wie immer zahlreiche Inspirationen und Ideen für den Arbeitsalltag.

#BeBranded – deine Marke macht den Unterschied.

Christian Runkel

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