🆕 Fridays Review 3. April 2020 🆕 - Christian Runkel

Rolle Rückwärts bei der Personalplanung

Im Normalfall gehe ich im Fridays Review gerne auf die positiven Nachrichten der Woche ein. In dieser auĂźergewöhnlichen Zeit sind diese jedoch eher rar gesät. Deshalb richtet sich in dieser Woche mein Blick auf die sich abzeichnende Realität und Entwicklung, und zwar unter dem Stichwort der Personalplanung. Nach den intensiven Zeiten von Wachstum und „es gibt kein halten mehr“, eine Entwicklung, die wir in den letzten 10 Jahre intensiv ausgelebt haben, erwischt uns jetzt die Wucht der Realität. Plötzlich dreht sich der Wind.

Fachkräftemangel – das war gestern ‼

Die ersten Fach- und Führungskräfte bekommen bereits die Auswirkungen zu spüren. Vom gefragten Spezialisten zum verunsicherten Mitarbeiter. Kurzarbeit und Personalanpassungen scheinen jetzt das Gebot der Stunde zu sein. Die täglich neu veröffentlichten Zahlen zeigen langsam das unvorstellbare Ausmaß.

Aktuelle Fakten

Der März 2020 sah eigentlich noch recht erfreulich aus. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent. Doch noch im Laufe des Monats kam der Absturz des ifo Beschäftigungsbarometers. Die Befürchtungen vieler Arbeitnehmer wurden immer mehr zur Bestätigung. Deutsche Arbeitgeber stoppen vermehrt ihre Neueinstellungen. Das Barometer fiel im März dieses Jahres deutlich im Vergleich zum Vormonat Februar von 98,0 Punkten auf 93,4 Punkte. Seit dem Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2002 ist das der größte je verzeichnete Rückgang und gleichzeitig der niedrigste Wert seit Januar 2010 (Quelle Ifo Institut).

Angesichts der massiven Beschränkungen wegen der Coronakrise haben inzwischen 470.000 Unternehmen in Deutschland Kurzarbeit angezeigt. Darunter seien neben dem produzierenden Gewerbe auch viele Unternehmen aus dem Gastgewerbe und dem Handel, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil in Berlin. Wie viele Beschäftigte davon insgesamt betroffen seien, lasse sich noch nicht seriös sagen. Es sei aber davon auszugehen, dass es deutlich mehr werden als zu den Spitzenzeiten bei der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009. Damals waren etwa 1,4 Millionen Menschen betroffen. (Quelle tagesschau)

Zwischenzeitlich ist bekannt, welche Branchen insbesondere das Modell der Kurzarbeit in Anspruch nehmen. Die Daten beruhen auf einer Umfrage des Sachverständigenrates.

  • Metallerzeugung- und bearbeitung: 49%
  • Sonstiger Fahrzeugbau: 43%
  • Textilherstellung: 41%
  • Autoherstellung und Autoteile: 41%
  • Leder, Lederwaren und Schuhe: 39%
  • Maschinenbau: 35%

Dabei handelt es sich nicht um die bekannten Konzerne, die auch im Tal der Tränen wieder im Fokus stehen, sondern um das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, die klein- und mittelständischen Betriebe.

100.000 Kurzarbeiter kosteten pro Monat bei einem Ausfall von 50 Prozent rund 79 Millionen Euro. Insgesamt sei angesichts der Krise damit zu rechnen, dass die Arbeitslosigkeit in Deutschland erstmals seit längerem wieder steigen werde. Die Bundesantsalt für Arbeit rechnet nach derzeitigem Kenntnisstand mit einem kurzfristigen Anstieg der Arbeitslosenzahl im April um 150.000 bis 200.000.

Sind die Auswirkungen bereits real wahrnehmbar?

Das kann ich zumindest für diese Woche mit JA beantworten. Überdurchschnittlich viele Kandidaten und potentielle Mentoring Klienten haben mich in den letzten Tagen kontaktiert. Einige, darunter zahlreiche Führungskräfte, haben zum Ende März noch schnell ihre Kündigung bekommen. Bei anderen herrscht große Unsicherheit, wie es in ihren Unternehmen weitergeht. Diejenigen, die sich schon seit einiger Zeit Gedanken über den weiteren Weg ihrer Laufbahn gemacht haben, werden jetzt konkret. Gemeinsam analysieren wir den aktuellen Stand ihrer beruflichen Situation und entwickeln erste Zielplanungen. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann sich HIER informieren.

#BeBranded – bleiben Sie gesund und munter!

Ihr Christian Runkel

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